Martin Krist "Engelsgleich"

Es ist mein erster „Martin Krist“, Wow, kann ich nur sagen.

Er hat mich mitgerissen im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Ich hatte Martin Krist im Dezember bei einer Wohnzimmerlesung kennen gelernt und hatte nun diese ruhige Stimme im Kopf, die so knapp aber auf den Punkt genau vorlas. Diese Stimme, die die Fantasie anregte und man den Wunsch verspürte, ich muss unbedingt diesen Thriller lesen.

 

Im ersten Handlungsstrang verschwindet ein junges Mädchen, Merle, einfach so. Sie wollte angeblich zu einer Freundin, sie kam nie an. Ihre Pflegemütter, ja Mütter, denn ein lesbisches Paar hat drei Pflegekinder, machen sich auf die Suche. Die eine mehr, die andere weniger.

Juliane hat totale Panik und das Gefühl „es ist etwas Schlimmes passiert“ und Yvonne geht gelassener an die Sache und versucht Ruhe in die kleine Familie zubringen, denn Merle ist in der Vergangenheit mehrmals verschwunden. Dieses Mal bestimmt auch. Also warum Panik haben, es wird schon.

 

Im zweiten Handlungsstrang ist Hauptkommissar Paul Kalkbrenner, in einem Fall geht es um Kinderleichen, ein Fall der dem werdenden Opa arg zusetzt und dann ist da noch ein Selbstmord der vielleicht doch kein Selbstmord ist.

Alles was passiert ist kann ich nicht mit meinen Worten weitergeben, man muss es lesen.

 

Der Autor hat viel recherchiert, denn sonst könnte man nicht so detailgetreu und nah schreiben.

Die Protagonisten sind mir so nah, so als würden wir an einem Tisch sitzen und sie erzählen was passiert ist. Ich habe das Gefühl ich bin mittendrin, so sehr schafft Martin Krist es mich in diese Geschichten zu ziehen.

Ich leide mit und habe eine Ohnmächtige Wut nicht eingreifen zu können.

Martin Krist schafft es mit seiner Art zu schreiben, nicht ausgesprochenes bzw geschriebenes im Kopf weiter zuarbeiten zu lassen.

Die Fantasie lässt den Film loslaufen, man kann ihn nicht anhalten.

 

Martin Krist sagte bei der Lesung, das Dreckspiel auch in diese Geschichten eingreift. Es wäre jedoch nicht notwendig diesen Thriller vorher zu lesen.

Ich werde „Dreckspiel“ jetzt auch lesen, vielleicht habe ich dann andere Erkenntnisse?

 

 

Es ist wahrlich keine leichte Kost, die Martin Krist hier niedergeschrieben hat. Das schlimme ist jedoch ES PASSIERT WIRKLICH!

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